Bisherige Analysen queerer Romanzen und Figuren in Rollenspielen konzentrieren sich meist auf Spielereihen, die schon lange existieren. Dazu zählen unter anderem Mass Effect (seit 2007), Dragon Age (seit 2009) oder Baldur’s Gate (seit 1999). Dieses Paper untersucht das 2023 erschienene Baldur’s Gate 3 (2023), um herauszufinden, wie dessen Entwickler*innen queere Romanzen im zeitgenössischen Videospiel implementieren und wie queere Figuren dargestellt werden. Dabei spielt die Spielmechanik der Playersexualität eine zentrale Rolle und soll als Konzept kritisch hinterfragt werden. Auf dieser Basis und unter Berücksichtigung von Praktiken wie Imaginative Play und Modding, durch welche die Bedürfnisse queerer Spieler*innen deutlich werden, stellt dieses Paper Repräsentationskriterien für Rollenspiele auf und wendet diese auf Baldur’s Gate 3 an.